TOUREN AUF EIGENE FAUST

Safra Platz und Russischer Platz

Die Plätze verbinden Altes mit Neuem: Architektur aus dem 19. Jahrhundert und ein hochmodernes Rathauskomplex

Jaffa Straße
Wie ihr Name sagt, war dies der Weg, der von Jaffa an der Mittelmeerküste bis in die Altstadt von Jerusalem führte und am Jaffa-Tor endete. Die Route der heutigen Straße von Tel Aviv nach Jerusalem, wurde erstmals nach den Kreuzzügen im Mittelalter benutzt. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts pflasterte man den damals alten Schotterweg mit Steinen. An beiden Seiten standen Wachtürme, um die zweitägige Reise etwas sicherer zu machen. Der erste davon steht noch heute und beherbergt die Polizeiwache am Machane Yehuda Markt. Als die jüdische Bevölkerung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die engen Viertel der Altstadt verließ, um sich außerhalb der Stadtmauern niederzulassen, wurde die Jaffa-Straße zur ihrer neuen Hauptstraße.

Safra Platz
Beginnen Sie ihren Rundgang nun bei der Palmengruppe, am Beginn der Jaffa-Straße. Sie stehen an der Schwelle des überaus beeindruckenden Safra-Platzes, der die Büros des Rathauses beherbergt. Wenden Sie sich von den Palmenbäume in Richtung des „Daniel-Auster“ Parks, benannt nach dem Mann, der von 1944-1945 sowie von 1948-1950 Bürgermeister von Jerusalem war. Dieser reizende Garten im europäischen Stil wurde von den türkischen Herrschern im 19.Jahrhundert angelegt. Das der Altstadt gegenüber liegende Gebäude an der Ecke, ist das ursprüngliche Rathaus, das die Briten um 1930 errichteten. Da das städtische Budget damals äußerst gering war, wurde beschlossen, das die Barclays Bank den Bau finanzieren sollte. Im Gegenzug dafür erhielt sie ein dreißigjähriges Nutzungsrecht für dessen südlichen Flügel. Der Eingang der Bibelgesellschaft (Gebäude 8) ist mit armenischen Keramiken verziert. Ein Davidstern schmückt das Tor des Bergheim-Hauses (neben Nr.8), das Heim eines zum Christentum konvertierten deutsch-jüdischen Kaufmanns, das lange Gebäude mit den vielen Fenstern und Öffnungen (Gebäude 4) beherbergten viele Jahre die zoologische Abteilung der Hebräischen Universität von Jerusalem. Beachten Sie auch die gegenüber liegende Seite der Jaffa-Straße, mit einer Reihe erst kürzlich renovierter Gebäude im armenischen Stil, deren Schönheit heute in neuem Glanz erstrahlt.

Russischer Platz
Gebaut wurde der Platz 1980. Das Kirchengebäude mit den vielen Türmen, die russisch-orthodoxe heilige Dreifaltigkeitskathedrale, ist eine Kombination aus klassischer und byzantinischer Architektur. Wenn die Kirche geöffnet ist, sollten Sie diese unbedingt besuchen, und ihre zahlreichen Wandgemälde bewundern. Auch das Jerusalemer Rathaus steht mitten auf dem Russischen Platz. Den Beweis dafür, liefern das Gebäude des russischen Konsulats um das russische Hospital, die das Rathaus umgeben. Das benachbarte Gebäude des Friedensgerichts diente einst als Unterkunft für russische Pilger und die diplomatische Vertretung Russlands. Bis zum Umzug in sein neues Heim im Regierungsviertel 1992, war hier auch das Oberste Gerichtshof untergebracht. Die Jerusalemer Polizeihauptwache ist in der ehemaligen Herberge für männliche Pilger aus Russland untergebracht. Am Eingang sehen Sie die Überreste einer Steinmetzarbeit, vermutlich aus der Zeit des zweiten Tempels oder der byzantinischen Epoche. Irgendjemand hatte damals offenbar die Absicht, eine Säule zu erstellen, aber ein infolge der Bauarbeiten entstandener Riss führte dazu, dass der Fels nicht weiter bearbeitet werden konnte. Die Säule ist als Finger des Og bekannt. Eine weitere Sehenswürdigkeit des russischen Platzes ist die Herberge, die ursprünglich den weiblichen Pilgern diente, und heute das Museum zur Geschichte der Gefangenen der Untergrundorganisationen beheimatet. Beenden Sie ihren Rundgang an der „Sergej-Herberge“, der Heleni Hamalka Straße. Die Herberge wurde 1890 anlässlich eines Besuchs des Prinzen Sergej, eines Mitglieds der Zarenfamilie, und auf dessen Initiative hin erbaut. Heute sind darin die Büros des Landwirtschaftsministeriums, der israelischen Natur-und Parkbehörde und des Naturschutzvereins untergebracht. Im malerischen Hof können Sie eine Sammlung antiker Landwirtschaftsgeräte und Wassertransportmittel bestaunen.

Unser Jerusalem Tipp
Die Jerusalemer Stadtverwaltung veranstaltet jeden Montag und Mittwoch um 10:00 Uhr Führungen auf dem Safra-Platz (in Englisch und Hebräisch). U.a. das Stadtmodell – im Maßstab 1:500, einschließlich noch in Planung befindlicher Projekte. Die Kosten liegen bei 10 NIS pro Person. Treffpunkt ist der Eingang zum Platz an der Jerusalem Karte. Den Sergej Hof können sie zu den regulären Arbeitszeiten kostenlos besuchen.

Mit freundlicher Unterstützung der: Jerusalem Tourism Authority – Municipality of Jerusalem